Faust

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Faust. Eine Tragödie.

Goethe über Faust*


Aber doch ist alles sinnlich und wird, auf dem Theater gedacht, jedem gut in die Augen fallen. Und mehr habe ich nicht gewollt. Wenn es nur so ist, daß die Menge der Zuschauer Freude an der Erscheinung hat; dem Eingeweihten wird zugleich der höhere Sinn nicht entgehen, wie es ja auch bei der Zauberflöte und anderen Dingen der Fall ist.“

Gespräch mit Eckermann 25.01.1827

Äußerung zum Faust*


„Im Grunde genommen ist es die Liebesgeschichte eines Intellektuellen mit einer Kleinbürgerin. Das muss ja mit dem Teufel zugegangen sein.“

Bertold Brecht


Entstehung*

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Goethe hat von seinem 21. bis 57. Lebensjahr am ersten Teil des Faust gearbeitet. Die drei Fassungen dokumentieren neben der inhaltlichen Erweiterung auch eine stilistische Entwicklung.

Goethe begann die Arbeit ca. 1770, angeregt von dem Prozess gegen die Kindesmörderin Susanna Margaretha Brandt, weshalb in dieser ersten Fassung (Urfaust) die Liebestragödie um Gretchen im Vordergrund steht. Aus dem Urfaust entwickelte Goethe die Fassung Faust, ein Fragment, die 1790 gedruckt wurde. Gegenüber dem Urfaust ist das Faustfragment um einen Dialog mit Mephisto erweitert, in dem der Teufelspakt jedoch noch unausgesprochen bleibt. 1797 fügte Goethe dem Fragment die einleitenden Szenen Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel hinzu. Aus der Geschichte um ein unglücklich gemachtes Mädchen und einen verzweifelten Wissenschaftler war ein Menschheitsdrama zwischen Himmel und Hölle geworden. Das Werk ging als Faust. Eine Tragödie. 1808 in Druck.

*Quelle: Wikipedia.de

Das Ensemble plant, alle Faust-Szenen als Zoom-Theater

(One-Shot-Video-Chat-Version) umsetzen.
Wobei wir uns die Freiheit nehmen, die Szenen nicht chronologisch zu erarbeiten.

bisher sind erschienen:

Chronologische Reihenfolge

Faust - Vorspiel auf dem Theater - Premiere 25.6.2021
Regie: Annette Becker, Clara Roth-Wintges (2021)
Man nehme einen Theaterdirektor, einen Dichter und eine Lustige Person. Man stelle sich vor, das Theater braucht dringend Aufführungen. Theaterschaffende und Zuschauer vermissen das Theater. Welch ein Stück bringt man in so einer Situation, wie kann man es bringen? Das kommt Ihnen irgendwie vor wie die Situation 2020/21? Nein, es ist Original Goethe, Faust. Eine Tragödie. 1808. Die einleitenden Szenen des Faust - Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel - wurden von Goethe erst spät dem Werk hinzugefügt. Viele Bühnenproduktionen beginnen mit dem Vorspiel, da Goethe quasi selbst eine Motivation für das Folgende gibt.
Faust - Prolog im Himmel - Premiere 3.7.2020
Regie: Markus Fath, Franziska Metz (2020)
Beflügelt von himmlisch-infernaler Langeweile gehen der Herr und sein gern gesehener Gegenspieler Mephistopheles eine folgenschwere Wette um eine irdische Seele ein. Siegesgewiss gewährt der Herr dem Teufel den Versuch, den von unstillbarem Erkenntnisdrang getriebenen Universalgelehrten Doktor Faust zu verführen. Zeugen dieser unlauteren Absprache sind die Erzengel Michael, Gabriel und Raphael, die durch die Mühsal ihrer unsterblichen Existenz und der stetig zu wiederholenden göttlichen Lobgesänge auf individuelle Abwege geraten sind.
Faust I - Nacht - Premiere 11.3.2022
Regie: Annette Becker (2022)
Nachdem Mephisto vom Herrn die Erlaubnis erhielt, Faust in Versuchung zu führen, wird im Folgenden Faust quasi vorgestellt. Dieser, ein vielstudierter Gelehrter, ist zutiefst zerrissen. Auf seiner langjährigen Suche nach dem, „Was die Welt im Innersten zusammenhält“, hat er sich sogar der Magie zugewandt. So steht Faust nicht nur mit sich selbst in Dialog, sondern fühlt sich dem Erdgeist verbunden. Doch dieser wirft ihn auf sich selbst zurück: „Du gleichst dem Geist, den Du begreifst, nicht mir“. In seinem Wahn ist Faust sogar zu einem finalen Schritt bereit. Doch so billig lässt der Herr Mephisto seine Wette nicht gewinnen.
Faust I - Auerbachs Keller in Leipzig - Premiere 15.2.2021
Regie: Franziska Metz, Markus Fath, Michaela Sickora (2021)
Nach dem abgeschlossenen Teufelspakt nimmt Mephistopheles Faust mit in die muffige Leipziger Spelunke Auerbachs Keller, um ihm zu zeigen, wie das einfache Volk sich vergnügliche Laune bereitet. Mephistopheles schmeichelt sich und Faust mit einem ordinären Lied und einem feuchtfröhlichen Weinzauber in den feiernden Kreis vier betrunkener, spottender Gesellen ein. Die derben Zoten und Gesänge verleiten Faust allerdings herzlich wenig dazu, die berühmten Worte zu sagen: „Augenblick, verweile doch! Du bist so schön!“ Als der Teufel in hitzigem Überschwang einen Tropfen Fegefeuer heraufbeschwört, kippt die Stimmung. Dank eines Zaubers richten die aufgeschreckten Zecher ihre Waffen gegen sich selbst und Faust und Mephistopheles können fliehen.
Faust I - Hexenküche - Premiere 31.10.2020
Regie: Markus Fath, Franziska Metz (2020)
Nachdem Mephistopheles bei dem Versuch gescheitert ist, Faust in Auerbachs Keller mit den niederen Lebensfreuden zu verführen, macht er sich mit ihm auf den Weg in die Hexenküche. Dort soll ein verheißungsvolles Gebräu den biederen Gelehrten um 30 Jahre verjüngen. Begrüßt werden sie von zwei irrwitzigen Meerkatzen, die in den Gemächern der Hexe ihr Unwesen treiben. Von der Zauberei ist Faust nicht im geringsten angetan. Dann jedoch bringt ausgerechnet ein geheime Wünsche offenbarender Zauberspiegel mit dem Bildnis einer sinnlichen jungen Frau sein Blut in Wallung. Fortan treibt Faust die Sehnsucht nach dem Gefilde jener Frau.
Faust I - Walpurgisnacht Teil 1 - Premiere 30.04.2021
Regie: Markus Fath, Franziska Metz (2021)
In einer besonderen Nacht an einem besonderen Ort kommen alle Dämonen und Hexen zusammen, um im enthemmten Rausch die Loslösung von allen irdischen Banden zu zelebrieren. Mephistopheles, der Hausherr dieses Festes, ermöglicht es Faust, dem seltenen Ereignis beizuwohnen. Auf dem Weg zum Gipfel des Brocken muss sich der Gelehrte der Versuchung listiger Irrlichter erwehren, die ihn mit allerhand süßen, weltlichen Verlockungen in die Irre führen wollen, und gerät in den Strudel des tosenden Zaubergesangs einer rasenden Hexenschar. Kurz vor Beginn des ungezügelten, okkulten Bacchanals offenbart Mephistopheles seine natürliche Gestalt. Sind Sie bereit?
Faust I - Walpurgisnacht Teil 2 - Premiere 01.10.2021
Regie: Franziska Metz, Markus Fath (2021)
Endlich auf dem Gipfel des Brocken angekommen, legt der Teufel seine letzte Maske ab und gewährt Faust Eintritt zum alljährlichen Fest der Hexen und Dämonen. An Mephistos Seite wandelt Faust in der Walpurgisnacht zwischen einer ekstatischen Orgie und seiner eigenen Hölle. Gleich zu Beginn erinnern ihn vier Alte, die ausschweifend darüber lamentieren, dass früher alles besser war, an seine Vergänglichkeit. Eine Trödelhexe entpuppt sich als Allegorie der Wahrheit und konfrontiert den Teufel und den Gelehrten mit ihren Vergehen an Gretchens Familie. Während Mephisto sich mit einer altbekannten Hexe vergnügt, wird ein berauschter Tanz zwischen Faust und der Verführerin Lilith jäh unterbrochen vom plötzlichen Erscheinen des Proktophantasmisten, der Verkörperung des bigott-bürgerlichen Gewissens. Eine Vision des sterbenden Gretchens bricht den Zauberbann der Walpurgisnacht über Faust und er sieht sich einer schonungslosen Erkenntnis gegenüber, bevor der Servibilis feierlich den Vorhang fallen lässt für ein neues Theaterstück: Den Walpurgisnachtstraum.
Faust I - Walpurgisnachtstraum - Premiere 30.04.2022
Regie: Markus Fath, Franziska Metz (2021)
Um Faust von seinen Vergehen an Gretchen abzulenken, nimmt Mephisto ihn mit auf den Blocksberg zur berühmten Walpurgisnachtsfeier der Hexen und Dämonen. Dort wird ein Theaterstück - der Walpurgisnachtstraum - aufgeführt. Die Szene gilt als satirisches Intermezzo Goethes. Im Stück feiert das streitsüchtige Elfenkönigspaar Titania und Oberon aus Shakespeares Sommernachtstraum goldene Hochzeit. Ihnen zu Ehren wird wiederum ein Stück im Stück im Stück gezeigt, in dem mannigfaltige Figuren und Themen ihre Aufwartung machen. Goethe zelebriert hierin seine Freundschaft mit Schiller, nimmt den zeitgenössischen Literaturbetrieb und einige seine Kritiker und Konkurrenten aufs Korn und inszeniert ein Wechselspiel aus literarischen Anekdoten und philosophischen Kommentaren zur Existenz des Teufels. Elemente der europäischen Geschichte werden hier und da aufgegriffen und Politiker und treibende Kräfte der Französischen Revolution mit Spott überschüttet. In diesem inhaltlichen Wirrwarr kämpfen zudem Kapellmeister, Orchester, Diven und Schauspieler um eine rudimentäre theatrale Ordnung.
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